Valencia – wir kommen!

Nach Durchzug der Gewitter sind wir mit leichten Winden in Denia aufgebrochen und haben unsere Reise nach Norden entlang der Costa de Azahar genossen. Mit jeder Meile mehr wird die karge, wüstenähnliche Küstenlandschaft, die uns so lange begleitet hat, durch grünes Buschwerk, landwirtschaftliche Flächen und Wälder abgelöst. Nach 50 Seemeilen laufen wir abends in die Marina Nord Valencia ein. Das riesige Hafenareal liegt am Ortsrand, drei Marinas bieten Platz für jede Schiffsgröße, von der Jolle bis zur millionenteuren Megayacht.

Marina Valencia, Blick aus dem Cockpit

„Unsere“ Marina ist für  Wassersportler gut ausgestattet mit Sicherheitsdienst, Cafes und Radwegen, sowie Läden für Marinebedarf, Motorspezialisten, Riggern und Segelmachern. Das Erscheinungsbild wirkt gepflegt mit Palmenallee und breiter Promenade auf dem Wellenbrecher. Zur Marina gehört auch ein Varadero mit Kran, wo wir im Frühjahr unseren Unterwasseranstrich erneuern können. Alles ist großzügig und weitläufig angelegt, so dass wir froh sind, unsere Pedelecs dabei zu haben, die wir zuletzt in Roskoff vor einem Jahr gebraucht haben. Das Jahr im Motorraum haben sie jedenfalls trotz zweimaligem Wassereinbruchs unbeschadet überstanden. Mit den elektrischen Klapp-Rädern sind wir Könige, schnelles Fortkommen mit kühlem Fahrtwind ist garantiert, in der Innenstadt sind wir schneller als jedes Auto.

Die große Überraschung: Valencia verfügt über ein umfangreiches Radwegenetz, das sich in einem Top Zustand befindet. Überall kann man außerdem Räder mieten – von einfach bis elektrisch.

Valencia wird von Nord nach Süd von einem autofreien Grüngürtel durchzogen, der in dem ehemaligen Bett des Flusses Turia angelegt worden ist, hier macht Radfahren Vergnügen. Zuerst fühlten wir uns an die Promenade in Münster erinnert bis sich der Blick auf die kolossalen futuristischen Bauwerke öffnet: mit offenem Mund stehen wir staunend davor.

Wir fühlen uns, als hätten wir eine Zeitschleuse durchquert und wären plötzlich in der Zukunft:

Museen, Kinos, Musikhalle, Europas größtes Aquarium, Gärten mit großen Wasserflächen, die die Luft kühlen. Hätte uns jemand erzählt, dass das Opernhaus auch fliegen könne, wir würden es glauben, denn es sieht eher aus wie ein Raumschiff. Der Skipper hat schon mal unauffällig nach „Captain Kirk“ Ausschau gehalten.

Die Stadt hat uns schon jetzt in ihren Bann geschlagen, dabei haben wir die Altstadt mit den zahllosen Attraktionen bisher nur auf der Karte gesehen! Dafür brauchen wir wohl etwas mehr Zeit.

Wir haben daher in der Marina einen Überwinterungsplatz fest gebucht und die letzte noch freie Box erhalten. Da haben wir noch einmal richtig Glück gehabt, denn die Nachfrage nach Überwinterungsplätzen in Valencia ist sehr hoch. Neben uns liegt ein Boot aus Belgien, dessen Crew hier nun schon den 3. Winter verbringt und sagt, dass sie sich in Valencia verliebt und noch längst nicht alles gesehen hätte.
Unsere neue Anschrift bis April 2019 lautet ab jetzt Marina Real Juan Carlos I, Amarre (Platz) D 07, sturmsicher hinter dem Wellenbrecher. Es gibt so viel zu gucken, wir fangen schon mal an.

2 Comments

  1. Monika

    Tolle Bilder. …..und que viva Santiago Calatrava……der Zauberarchitekt, der leider wegen versteckter Baumaengel und enormer Baukostenueberhoehung, inzwischen stark kritisiert wird………aber seiner Heimatstadt? diese „ ciudad de la siencia “ als Kontrapunkt zur so schoenen Altstadt geschenkt hat.
    Das Museum des Malers Sorolla, der auch aus Valencia stammte, nicht versäumen.,,
    in einem alten Gebaeude in der Altstadt etc.etc.etc….
    Ich schwelge in Erinnerung und freue mich auf neue Berichte.
    Estancia feliz en Valencia……..

  2. Martin

    Wir freuen uns noch auf unseren „Sommerurlaub“ (Wanderung Lechweg) und ihr bereitet euch schon auf den Winter vor. Die Bilder aus Valencia sind ja super. Jetzt steht Valencia auch auf der Wunschliste unserer Städtetouren.
    Viel Grüße aus Dülmen und weiterhin alles Gute bei der dauerhaft „unterrichtsfreien Zeit“
    Heti und Martin

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