Rom – historische und kulinarische Entdeckungen

Nach einigen Tagen im Hafen packt uns wieder mal die Neugierde und auf geht’s nach Rom. In Verbindung mit einem Marktbesuch will die Skipperin unbedingt die Heilige Treppe sehen. Der Skipper hingegen ist auf der Spur der Goya, das Gemüse der Hundertjährigen auf Okinawa. Wir haben es beim letzten Gang über der Asia-Markt entdeckt und die Recherche im Internet macht Lust, eines der Rezepte auszuprobieren. Mitten in der Woche sollte in Rom nicht allzu viel los sein und wir spazieren noch mal zu der Halle, in der diese Spezialität in rauen Mengen angeboten wird, nirgendwo sonst haben wir die Goya entdeckt.

Goya

Der Einkauf ist schnell gemacht, wobei sich der Verkäufer sicher gewundert hat, dass wir nur eine Goya kaufen – bei 99 Cent pro Kilo. Sie soll etwas bitter schmecken und so werden wir das Rezept nur für uns zwei ausprobieren. Wer es nachkochen will, schaut hier mal nach: www.japanwelt.de. Leider ist uns die Dokumentation der Zubereitung nicht gelungen –  war so schnell aufgegessen, dass wir die Fotos schlicht vergessen haben. Und wie hat sie geschmeckt? Die leicht bittere Note wird durch Sojasoße und Reisessig pikant hervorgehoben – sehr lecker, die Struktur ist einer Zuccini ähnlich, wird aber nicht matschig, sondern durch das Braten knusprig. Kochen wir bestimmt wieder – dann gibts auch Fotos. Der Besuch der Markthalle ist wie immer laut, bunt und voller Leben. Die vielen leckeren Sachen wie z.B. frische Steinpilze in guter Qualität lassen das Mundwasser zusammenlaufen.

All dies macht hungrig, Zeit sich nach einem Chinesen oder Japaner in den Seitenstraßen umzusehen, denn Schnell-Pizza und Burgerangebot ist nichts für uns. Aber wie das so ist, wenn der Skipper unterzuckert ist – obwohl alles gut ausgeschildert ist und in der Speisekarte alle Gerichte mit Fotos abgebildet sind, merken wir erst nach dem Bestellen, dass wir bei einem Koreaner sitzen. Das Essen ist schmackhaft, wird in brüllendheißen Steinschüsseln serviert mit viel Gemüse und unbekannten Gewürzen, scharf abgeschmeckt. So ganz genau haben wir nicht herausgefunden, was wir da gegessen haben, die italienische Version der koreanischen Speisekarte hat den Google-Übersetzer etwas überfordert. Doch nicht nur die exotische Herkunft der Küche hat das Lokal besonders gemacht.

Als wir am Tisch Platz nehmen, sind wir fast allein im Lokal, wir müssen einige Zeit auf das Essen warten – wird wohl alles frisch zubereitet, als beim Servicepersonal hektische Betriebsamkeit ausbricht. In Windeseile werden alle freien Tische eingedeckt, schließlich werden die Getränke, Schüsseln mit Suppen und sogar schon die Teller mit heißem Essen an die Plätze gestellt? Stirnrunzeln? Wenige Sekunden später strömen die Gäste herein, ihrem Aussehen und dem selbstverständlichen Umgang mit den Essstäbchen sind sie aus Asien, vermutlich Korea?. In Nullkommanix ist das Essen verspeist und weg sind sie. Beim Verlassen des Lokals sehen wir, wie die Leute in die wartenden Busse steigen: Reisegruppen der Kreuzfahrtschiffe haben eine Speedo-Mittagspause gemacht und ihre heimische Kost genießen können. Ach so!

Engelsburg, bei Belagerungen im Mittelalter oftmals die letzte Rettung des Papstes, der sich hierhin geflüchtet hatte
Petersplatz mit Petersdom

In Rom „stolpert“ man ständig über historische Gebäude, überall sieht man Zeugnisse des alten Roms oder Bezüge zur christlichen Religion. Neben dem riesigen und überwältigenden Petersplatz ist für die christlichen Pilger ein weiterer Höhepunkt die Heilige Treppe, die abseits des Vatikans in der Kirche San Lorenzo in Palatio steht.

San Lorenzo in Palatio
Kleidungs- und Verhaltensregeln, eigentlich selbstverständlich

Den Überlieferungen zufolge ist Jesus nach seiner Verurteilung von Pontius Pilatus über diese Stufen gelaufen und gestürzt. Seine Blutstropfen hinterließen Flecken im Marmor. Später wurde die Treppe unter dem ersten christlichen Kaiser Konstantin nach Rom geholt. Die einzelnen Stufen sind mit Holzplanken überbaut, durch kleine Fensterchen kann man auf die Verfärbungen schauen, die das Blut Christi erahnen lassen – ein sehr spiritueller Ort. Die Treppe darf nur auf Knien erklommen werden. (Parallel führt eine Treppe hinauf, die im aufrechten Gang beschritten wird.) Einzelheiten dazu finden sich im Internet oder den üblichen Nachschlagewerken. Wir können allen, die einen Besuch Roms planen, zwei Internetadressen empfehlen, die bei der Vorbereitung sehr hilfreich sind:  www.rommalanders.com und www.deutsche-roemerin.com. Viele Fragen wie: ..Wie funktioniert der ÖPNV, wo bekomme ich Fahrkarten? Ich möchte zum Vatikan, brauche ich Eintrittskarten? Wenn ja, wo bekomme ich diese? Hier findet man Interessante Hinweise auf diverse Besichtigungen: in Groß- oder Kleingruppen, nachts im Kolosseum und an anderen Orten, Geheimnisvolles abseits der großen Sehenswürdigkeiten usw. Wie sind diese zu buchen, wie sind die Preise und und und…. ? Wirklich gut und übersichtlich gemacht. Auch der Menüpunkt Rom kulinarisch ist nicht zu verachten, da sind wirklich leckere Tipps dabei. 

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