Lissabon – häppchenweise

Da wir ja erst einmal in Cascais wohnen, können wir uns den Luxus leisten, Lissabon in kleinen Häppchen zu genießen. Das Wetter ist zur Zeit nicht mehr hochsommerlich, sondern hat mit durchschnittlich 17° und ein paar Wolken Ostsee-Sommerwerte erreicht. Das ist genau richtig um ins Museum zu gehen. Dieses Mal ist der Parques das Nacoes mit dem Ozeaneum unser Ziel.

Oceanário de Lisboa

Beim unaussprechlichen PdN handelt es sich um das ehemalige Gelände der Expo 1998, das 2009 aufwändig überarbeitet worden ist. Touristen und Einheimische strömen gleichermaßen zum Shoppen, Flanieren oder Konzertbesuch (MEO-Arena) dorthin. Mit einer eigenen Metro-Station ist es auch für uns gut zu erreichen. Allein die Fahrt dorthin ist ein Ereignis, taucht man doch ein in die Gruppe der ganz normalen Leute. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind zu allen Zeiten gut besucht und Leute gucken ist immer wieder spannend. Die Kontaktfreudigkeit der Menschen ist dabei stark eingeschränkt. Nach dem Einnehmen des Sitzplatzes wird das Handy gezückt und da es überall Wifi gibt, taucht Mann/Frau ab in die digitale Welt. Ab und zu unterhalten sich noch Leute und dann spitzen wir die Ohren, doch wie wir uns auch anstrengen, „sch“ und „s“ erschließen sich uns noch immer nicht. Wir sind mehr und mehr davon überzeugt, dass wir portugiesisch nicht erlernen werden. Die Worte, die wir auffangen, verkanten sich schon im äußeren Gehörgang.
Das Ozeaneum ist auf Stelzen in den Tejo gebaut worden und beherbergt Europas größtes „Aquarium“. Die Präsentation der Meeresbewohner ist wirklich hervorragend gemacht und obwohl gut besucht, findet man überall Sitzgelegenheiten und kleine Nischen, um sich zurückzuziehen und aus dem Besucherstrom auszukoppeln.

Haie, Rochen, Mondfische, Thunfischschwärme …ziehen die Besucher und auch uns in ihren Bann. Kleine Kinder suchen Nemo, wir haben die Lebendversionen von Pulpo und dem in Portugal allgegenwärtigen Bacalhau in ihrem „natürlichen“ Umfeld bewundert, letzteren haben wir sonst nur in den Geschäften in langen Regalen getrocknet und unverpackt liegen sehen.

Für künftige Schnorchelausflüge sind wir jetzt bestens vorbereitet. Wobei ich dem einen oder anderen der großen Fische nicht so gern im Meer ohne Trennscheibe begegnen möchte. Schrecken und Bewunderung liegen nah beieinander und angesichts der Schönheit und Anmut einiger Meeresbewohner wird meine nächste Mahlzeit fischfrei sein. Und Pulpo? Da macht die Skipperin mal eine Ausnahme – in kleinen Häppchen.

One Comment

  1. Renate&Andy

    Heute einen Gruß aus dem trüben Schwarzwald. Ab und zu saust eine Schneeflocke vorbei. Ein paar feuchte Flocken blieben gestern hier liegen, aber jetzt sind sie bei 3 Grad schon wieder davongeflossen. Ich habe seit unserer Kontaktaufnahme mit großer Freude und Interesse alle Eure netten Berichte gelesen und genieße es, durch Euch ein Stück „Welt mit Küstenwasser und Küstenstädten“ erleben zu dürfen, was mir sonst vermutlich entgehen würde! Auch wenn Ihr im Moment fast wieder Landratten seid, wünschen wir Euch weiter gute „Segelzeit“ auch durch die Advents- und Weihnachtstage. Hat die Columbia schon Adventsschmuck angelegt? Und wie die Euch umgebende Landbevölkerung diese Zeit wohl gestaltet? Viel Freude beim Entdecken!
    Liebes Grüßle Renate

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