Einmal Gibraltar und zurück

Columbias Winterpause geht zu Ende, wir, die Skippers haben nur beim Schreiben unserer Blogbeiträge pausiert und sind mit dem Womo 16000 km und mit den E-Bikes 1000 km gefahren. Von Stockholm bis Gibraltar haben wir 3 x Herbst, 1 x Winter, 3 x Frühling und 1 x Sommer erlebt, von -8 Grad in Brügge bis +30 Grad in Valencia. Beim Resümee der Road-Trips fehlen uns die Blogbeiträge, die wir bei den Segelabenteuern immer auch als Erinnerungshilfe für uns selbst geschrieben haben. So gibt es jetzt für euch, liebe Leserschaft, und uns eine Kurzfassung aus der Erinnerung. Nach tollen Weihnachtstagen mit der Familie sind wir von Nordost nach Südwest quer durch Frankreich geschaukelt – gibt es also nicht nur auf dem Wasser – es hat gestürmt und geschüttet. Brauchen wir wohl nichts weiter drüber schreiben, habt ihr in den letzten Monaten zur Genüge selbst erlebt. Einige unserer Stationen:

La Rochelle – Silvester und einige sonnige, aber kalte Tage und den Auswirkungen von Strommangel. 2 Ampere (460W!) bzw. 6 Ampere (1380 Watt) liefern die Womo-Stellplatzanschlüsse, das reicht für die Ladung der Batterien und für den Kühlschrank, der kleine Wasserkocher läuft nur bei 6 Ampere. Diesel haben wir zum Glück in Frankreich immer bekommen, eine Hoch auf unsere Dieselheizung, macht’s immer schnuckelig warm im Camper.

Biarritz: wir schwelgen in Urlaubserinnerungen: damals mit Tochter und Hund und schließlich vor 6 Jahren das große Abenteuer  – Überquerung der Biskaya – der Atlantik mit rollenden Wogen und Horizont ohne Ende. Da sind wir rüber – im Herbst – ganz schön mutig!

Bilbao: das einzigartige Guggenheim Museum muss die Skipperin unbedingt sehen. Die galizische Küste ist traumhaft – schön bei gutem Wetter. Anfang Januar ist auch hier Winter, oft nasskalt stürmisch, neblig.

A Coruna: Stellplatz in der Marina, in der Regenpause radeln wir zur Herkulessäule – so sieht das Meer also von der Landseite aus, beeindruckend.

Porto: kleine Tour in einer tollen Stadt mit viel Flair – nehmen wir auf unsere „wir-kommen-wieder-Liste“.

Angrillen im Januar

Cascais: ist uns in guter Erinnerung geblieben, 4 Monate Winterpause haben wir 2018 dort verbracht. Der Campingplatz im Pinienwald ist ein guter Ausgangsort für Radtouren direkt an der Küste entlang, noch immer tragen wir dabei Handschuhe.

Der Skipper hat versprochen, soweit zu fahren, bis es warm wird – endlich an der Algarve klappt es.

Lagos: Mitte Januar! das erste Mal mit nackten Beinen im Liegestuhl, herrlich: es grünt und blüht, die Vögel singen. So muss das! Wir bleiben fast 3 Wochen – mit dabei etwas Zwangspause im Paradies, den Skipper hat’s plötzlich erwischt: Gürtelrose. Die patente Ärztin in der kleinen portugiesischen Privatklinik verschreibt gute Medis, die sofort helfen. Nach 10 Tagen ist er wieder wie neu.

Uns zieht es weiter und schwupp sind wir in Spanien – El Puerto de Santa Maria (Cádiz) und Gibraltar, es stürmt. In Gibraltar werden Helden gesucht. Den Spezialknopf an der Ampel haben wir mehrfach gedrückt – habt ihr schon was gemerkt?

Nerja: wohnen im Avocadohain, die Früchte baumeln direkt über uns im Baum. Wir hatten keine Ahnung, dass ins Spaniens Süden von Málaga bis Nerja Europas Hauptanbaugebiet von Avocados liegt.

Mojacar: Camping wie im Garten, mit pittoreskem Dorf auf dem Berg und ringsum Wüstenlandschaft, riesige Gebiete unter Plastik, in diesem Frühjahr wächst fast nix, kein Wasser und zu kalt.

Murcia: wohnen auf der Zitronenplantage und toller Radweg in die Stadt (jetzt ohne Handschuhe). Murcia gefällt uns sehr, super Altstadt, nette Plazas mit buntem Treiben, man trifft sich draußen!

Valencia: unsere Lieblingsmetropole. 10 km Radweg am Strand lang. Stippvisite im Hafen, unserem Winterliegeplatz 2019, Treffen mit jungen „alten“ Bekannten von damals. Begegnungen mit neuen netten Menschen, liebe Grüße an Sam, Meurig und Christel, wir hoffen euch irgendwann wieder zu sehen. Fallas-Festival mit Feuerwerken und Menschenmassen. 3 Wochen intensiv schön mit Sommerfeeling. 

Ampolla: weit gucken, im Ebrodelta Vögel beobachten.

Spanische Pyrenäen: Serpentinen, klare Luft, Abgeschiedenheit, kommt unbedingt auf die Liste

Andorra: eine echte Überraschung, liegt zwar in Europa, gehört jedoch nicht zur EU und ist eine parlamentarische Monarchie. Das Staatsoberhaupt ist der französische Staatspräsident und ein spanischer Bischoff jeweils zur Hälfte!? Merkwürdig, scheint aber zu funktionieren. Eine andere Überraschung war ein normales Telefonat nach Hause, das zu unserer Überraschung mit 25 Euro abgerechnet wurde. Mit unseren Smartphones ist kein Internetzugang möglich, nur über den Hotspot des Campingplatzes. Die moderne Hauptstadt mit Shoppingmeile im engen Tal, ringsum Natur pur, Spritpreise sehr niedrig, Alkohol und Tabak ebenso – der Kenner kauft gleich mit der Sackkarre ein. Beim Verlassen des Landes sind wir doch tatsächlich von den Grenzbeamten kontrolliert und befragt worden. Wir jedenfalls können uns nicht mehr erinnern, wann wir davor zuletzt in eine Grenzkontrolle geraten sind. 

Zurück in Frankreich!

Bezier: am Canal du Midi – erste Eindrücke von dem, was uns erwartet.

Ardeche: beeindruckende Canon! Serpentinenfahrt ohne Ende für den Skipper!

Macon: wir sind wieder da!

Großes Hallo mit unseren schwedischen Freunden Ewa und Anders, Eating Meeting zu Ostern: es gibt so viel zu erzählen. 

Columbia ist in gutem Zustand, Wollmäuse und Staubteufel sind von der Crew schnell vertrieben. Der Skipper gönnt dem Getriebe einen Ölwechsel. Das Deck wird geschrubbt – die Dreckspuren lassen auf Schnee und Eisbelag schließen. Bevor wir ablegen können, bringen wir unser Womo nach Lübeck, unserem Zielort mit Columbia, dort haben wir für unser Womo einen Hallenstellplatz ergattert. Mit Leihwagen und Womo nach Norden, zwischendrin Familie besuchen und mit dem Leihwagen zurück nach Macon. Jetzt sind wir startklar – es geht’s los. Seit Mittwoch sind wir wieder auf der Saone.

Salut Macon und gleich ne Regatta mit einem Achter mit Steuermann zum warm machen, das Rennen haben wir glatt verloren. Die waren echt schnell, die Jungs! Dann folgt Natur pur!

Die Saone – ein Paradies!

One Comment

  1. Berte

    Muchas Gracias für diesen Abriss eurer letzten Monate…Endlich wieder Blog Futter!

    Viele Liebe Grüsse von den jungen alten Valencia Bekannte 🌞

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