Auf ein Neues!

Der Monat Januar neigt sich dem Ende entgegen, somit rückt auch der Tag unserer Weiterreise näher. Wir studieren bereits diverse Törnberichte und Revierführer und freuen uns auf die nächsten Ziele. Ab dem nächsten Wochenende soll es einige Tage lang noch einmal tüchtig blasen, danach könnte sich ein Wetterfenster auftuen. Wir nutzen die verbleibende Zeit u.a. für einen letzten Check des Schiffes und diverse Wartungsarbeiten. Dabei haben wir jeweils an der „Dirk“ vom Groß- und Fockbaum schadhafte Stellen entdeckt, die einen Austausch der Leinen erforderlich machen. Völlig überraschend haben wir auch an einer der Cockpitwinschen einen gebrochenen Federring entdeckt, der ebenfalls getauscht werden muss. Nach einer Internetrecherche haben wir einen Lieferanten entdeckt, der das Teil am Lager hat und uns hoffentlich noch diese Woche zuschickt. Zudem benötigen wir von einem Yachtausrüster diverse Wasserfilter und sonstige Verschleißteile. Nach der Lieferung werden wir ablegen und weiter Richtung Algarve fahren. Die Skipperin wünscht sich seit längerem die Montage einer neuen und helleren Pantrybeleuchtung. Eigentlich eine Kleinigkeit- doch auch hier steckt der Teufel wie so oft im Detail. Jeder, der mal in einem Wohnwagen oder Wohnmobil ein Kabel gezogen hat, das nicht quer unter der Decke entlang laufen soll, um nicht auch als Wäscheleine zu dienen, weiß, was gemeint ist. Diese Methode hat der Skipper mal ganz vorsichtig vorgeschlagen, die Skipperin hat nichts gesagt aber ihr Blick reichte. Also der volle Genuss mit Ausbau der Einbauten und Abbau der Deckenverkleidung, um das Kabel verdeckt legen zu können. Aber so ist sie die Skipperin, bei diesen Sachen versteht sie keinen Spaß und ist echt streng.

Hat letztlich einen halben Tag gedauert, schließlich hat sich der Skipper keine Pause gegönnt und geknechtet bis die Lampe montiert und in das 12 Volt Bordnetz integriert war. Sein Lohn war das zufriedene Grinsen der Skipperin, die das Werk ohne Beanstandungen abgenommen hat.

Wie berichtet, haben wir Columbia bei unserer Rückkehr in gutem Zustand vorgefunden – nicht so die Crew, ihr Zustand war geradezu besorgniserregend. 

Während unserer Abwesenheit hat der Bewerber auf die Stelle des Schiffskochs, Ratte Rizzo, die Crew bekocht und eine Probe seines Könnens gegeben – das Ergebnis war rattenmäßig schlecht. Eigentlich kann Rizzo wohl nur Fertigpizza aufwärmen. Bis zum Ablegen wird die Crew nun von der Skipperin aufgepäppelt. Rizzo muss sich einen anderen Arbeitsplatz suchen, eine Empfehlung als Smutje werden wir nicht aussprechen. Für einige ab und an nörgelnde Crewmitglieder war dies vielleicht eine wichtige Erfahrung. Als die Skipperin wieder das Kommando in der Pantry übernahm, brach allgemeiner Jubel los. Selbst das Tier, bisher als eher grob, laut und wenig sensibel bekannt, umschleimt seitdem die Skipperin geradezu und ist ein echter Schmuser geworden. Seitdem fehlt es auch bei der Backschaft (= unbeliebte Hilfsarbeiten in der Küche wie Abwasch und klar Schiff machen) nicht an Freiwilligen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.