Wieder zu Hause

In der jüngsten Vergangenheit erreichten uns zunehmend Zuschriften besorgter Leser, die nach neuen Blogeinträgen fragten. Die Spekulationen reichten von Trennung, Abbruch der Reise, künstlerischer Krise, Schreibhemmung bis sonst was. Nichts davon ist passiert, wir haben lediglich 4 Wochen Urlaub in Deutschland gemacht, der Blog hatte Pause.

Das haben wir zuvor nicht so offen publiziert, mussten wir unser Zuhause doch mehr oder weniger unbeschützt hier in der Marina zurücklassen. Um so schöner, als wir gestern unser Schiff so vorfanden, wie wir es verlassen hatten. Mit unserer Familie haben wir Weihnachten und den Jahreswechsel gefeiert und viele schöne Stunden miteinander verbracht. Besonders die Zeit mit unseren Enkeln haben wir so richtig genossen. Bei unserer Besuchsrunde haben wir uns mit Freunden, Kollegen, Nachbarn und Bekannten zu allen Arten von Speise-Events getroffen – es gab ja so viel zu erzählen. Viele Abende endeten sehr spät oder sehr früh, je nach Sichtweise. Zuletzt noch eine große Inspektion bei unseren Hausärzten und endlich kam der Tag der Abreise.
Heute morgen sind wir geweckt worden, weil die Sonne in der Nase kitzelte. Im Gegensatz zum gestern abgelegten Kleidungsberg haben wir heute nur noch die Jeans und ein Shirt benötigt, tagsüber ist es 18 Grad warm. Kein Vergleich mit dem Münsterland – Fans der Farbe Grau können sich ja dort gut ausleben, für alle anderen schicken wir ab jetzt mit unserem Blog immer einen Sack voll Sonne mit. Nach den erlebten Wetterverhältnissen stellt sich die Frage, ob der Norden Deutschlands überhaupt für die menschliche Besiedlung geeignet ist. Bei einem Gang durch den heimischen Garten fanden wir alles so schön saftig vor, vielleicht sollte man zukünftig Reis anbauen. Wie wir das Elend Jahrzehnte lang ausgehalten haben, wissen wir auch nicht mehr. In den vier Wochen war nur an wenigen Tagen für kurze Zeit der Himmel durch Wolkenlücken sichtbar, fast täglich regnete es. Der Tag unserer Abreise hat dann auch standesgemäß mit Eiskratzen am Auto begonnen.
Wir sind überrascht, wie interessiert viele an unseren Erlebnissen während der Segelzeit mit Columbia sind. Da sind Fragen gestellt worden, auf die wir bisher so gar nicht gekommen waren. Also haben wir beschlossen, eine neue Rubrik FAQ (häufig gestellte Fragen) auf unserer Homepage einzurichten.

War der Hinflug eher unspektakulär, so hat der Rückflug schon deutlich mehr Abwechslung geboten. Nach einem etwas holperigen Steigflug und einigen Turbulenzen ist es erst über der Biskaya deutlich ruhiger geworden, der Landeanflug ab Porto hat bei wolkenlosem Wetter so richtig was für die Augen geboten. Die letzte Phase hat uns einen wundervollen Blick über Cascais mit dem Yachthafen verschafft.

Cascais mit Yachthafen

Während des Sinkfluges folgt der Flieger nach einer langgezogenen Linkskurve dem Lauf des Tejo von der Mündung bis zu Lissabons „Golden Gate“ Brücke. Die letzten Minuten bis zum Aufsetzen sind wie eine Stadtbesichtigung von oben. Schließlich stellt sich bei einem Kaffee auf der Außenterrasse des Flughafens sofort das tolle Gefühl ein, endlich wieder zu Hause zu sein.

2 Comments

  1. Renate&Andy

    Ein herzliches Willkommen Euch wieder in Eurem Zuhause! Und ein Glück für uns Leser, der interessante Blog geht weiter!! Alle guten Wünsche für die Vorbereitungen der neuen 2018-Segelzeit!
    Vielen Dank für den Sack voll Sonne, der uns von den Bildern dieses Blogs schon richtig erwärmt! Hier bei uns „an der Pforte zum Schwarzwald“ können wir gestern und heute mit trockenem Wetter und ein paar Sonnenstrahlen fast mithalten, die Temperatur ist jetzt bei 13 Grad – aber in den nächsten Stunden soll es wieder regnen. Eine kleine Nettigkeit aus der heutigen Tageszeitung: Wundersames Wachstum – darunter ein Bild mit Vogelhaus und zwei Meisenknödeln, die kräftig grün austreiben. Zitat dazu: „Es sieht fast so aus, als ob die Meisenknödel sich nun selbst züchten wollten, damit kein Mangel herrscht.“
    Euch wieder Freude an Wasser im Meer – uns verhaltene Freude an Wasser von oben her!!

    1. sy-columbia

      Vielen Dank für euer ungebrochenes Interesse! Zur Zeit haben wir hier Starkwind und Heavy Waves, daher werden wir zunächst mal noch nicht von neuen Seeabenteuern berichten. Wir werden weiterhin über eher sonnige Landerlebnisse „bloggen“. Bei obigen Wetterbedingungen verlassen wir nicht freiwillig unser kuscheliges Hafeneckchen .

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