(Vor)Frühlingserwachen

Nach den Feiertagen über den Jahreswechsel ist nun wieder der normale Marina-Alltag an Bord eingezogen. Die Sonne lacht den ganzen Tag vom blauen Himmel, dann ist durchweg T-Shirt Wetter, nur nachts ist es noch recht kühl. Wir nutzen die Zeit um mit den Arbeiten an den Solarpaneelen zu beginnen, die wir uns aus Deutschland mitgebracht haben. Eigentlich nicht schwierig, da alle Bauteile genormt und vorkonfektioniert sind, doch steckt der Teufel wie so oft im Detail. Für den hitzeentwickelnden (Solar)Regler, der die Ladung der Batterien im Vorschiff regeln und überwachen soll, muss erst eine Halterung angefertigt werden, und wo soll der Kontrollmonitor hängen? Die entsprechenden Strom- und Steuerkabel sollen möglichst unsichtbar verlegt werden, das heißt das „Zentrallager“ für Kleidung leer räumen,  die Vorschiffskoje demontieren, sämtliche Holzverkleidungen abschrauben (ist klar: zwei Schrauben sind „dull“ und widersetzen sich), dem Skipper macht das immer wieder Spaß und aus dem „wir machen das mal eben“ werden drei Tage.

Das Anpassen der neuen Elektronik an das vorhandene Bordnetz hat dann auch noch die eine oder andere Erkenntnis über die Regeln in einem Stromkreislauf gebracht. Der geneigte Leser wird es längst wissen, die Erschwernisse der christlichen Seefahrt zehren doch sehr an den Kräften (und an den Nerven der räumenden Skipperin).

Arbeitsplatz des Skippers

Aber alles ist gut und funktioniert. Nun steht noch die Montage eines Paneels auf dem Heckträger aus, das jedoch an den vorhandenen Regler des Windgenerators angeschlossen werden kann. Da werden wohl einige akrobatische Übungen in 2,2m Höhe fällig. Aber das verschieben wir, da diese Woche starker Wind bläst und die Devise heißt: bloß nicht ins Wasser fallen,  das ist noch erbärmlich kalt. Da dann doch immer mal die eine oder andere Schraube fehlt, sind wir mittlerweile gern gesehene Stammgäste im hiesigen, gut sortierten Baumarkt. Der Weg dorthin ist traumhaft – auf der Promenade am blauen Meer entlang radeln. Bei aller Schrauberei bleibt natürlich auch immer Zeit für die eine oder andere Entdeckung hier in Valencia.

Nach dem Besuch des Seidenmuseums

haben wir uns zuletzt die Seidenbörse angesehen, wo die produzierte Seide gehandelt wurde. Erbaut um 1480 beeindruckt das Gebäude noch heute mit filigranen Steinmetzarbeiten und blattgoldverzierten massiven Edelholzdecken. Zur Zeit der Erbauung muss es wie ein Weltwunder gewirkt haben. Keine Frage, wer hier Zugang hatte, gehörte zum absoluten Geldadel.

2 Comments

  1. Hallo Ihr Lieben; Steffi und Wolfgang von der SY laeuft sind wieder gut zu Hause angekommen. Vielen Dank an euch beide für das nette und sehr informative Gespräch! Und danke für den leckeren Kaffee 😎😉 bei euch an Bord ! Wir haben uns entschieden ( nicht zuletzt dank eurer Empfehlung ) und werden am 12.4. die Reise vom Ijsselmeer nach Valencia beginnen um von dort aus die spanische Küste und die Balearen zu erkunden. Vielleicht trifft man sich ja mal wieder …. das würde uns sehr freuen! Also immer eine Hand breit… Steffi und Wolfgang … laeuft

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