Sada Marina

Nachdem wir im Dunkeln in der Ria de Cedeira angekommen waren, haben wir bei Tageslicht erst einmal realisiert, dass wir in einem kleinen Paradies gelandet sind. Wir glauben uns eher auf einem Bergsee in den Alpen zu befinden als an der rauhen Atlantikküste Galiziens. Der Eindruck der Biskayaüberquerung hat uns intensiv im Griff. Mit viel Schlafen und gutem Essen, mit Gesprächen über die intensiven Eindrücke versuchen wir die letzten Tage und Nächte zu verarbeiten. So langsam regen sich wieder die Lebensgeister und wir planen, wie es weitergeht. Da der Atlantik blau und ruhig da liegt wie die Folie in der Augsburger Puppenkiste, die Jim Knopf mit seiner Emma befährt, legen wir Kurs an auf die nächste Bucht. A Coruna ist uns eine Nummer zu groß, wir fahren in die benachbarte Ria, die 8 sm tief ins Land reicht und machen in der Sada Marina in der gleichnamigen Stadt fest. Touristenboote verirren sich wohl eher selten in diese Ecke. Der Hafenmeister hilft beim Anlegen und die Liegeplatzgebühr kann sich mit günstigen Ostseetarifen messen. Als der Hafenmeister die Skipperin nach der Anmeldeprozedur wie eine alte Freundin rechts und links mit Küsschen verabschiedet, tritt schon gleich der Wohlfühleffekt ein. Columbia liegt vor allen Winden geschützt am Steg, das Städtchen bietet alles, was das Herz begehrt. Vor allen Dingen ist hier nichts für Touris aufgehübscht. Die Lokale werden von der einheimischen Bevölkerung besucht. Hier treffen wir auf die authentische spanische Lebensart. Von 13 – 16 Uhr ist „heilige“ Mittagspause, anschließend flaniert man auf der Hafenpromenade, sitzt beim Kaffee (dos cafe con leche für angenehme 2,50 €) oder einem Glas Wein zusammen und tratscht. Der kleine Park und das Spielgelände sind rappelvoll – mitten in der Woche. Wir schließen uns dem Genießen an und werden einige Tage hier bleiben, bis es die Küste weiter heruntergeht.