Raumschiff Enterprise

„Der Weltraum, unendliche Weiten und beim Blick auf die Erde weit und breit kaum Zeichen von Intelligenz. Wir schreiben das Jahr 2019. Dies sind die Abenteuer des Traumschiffes Columbia, dass mit seiner Besatzung viele…….“ So leicht abgewandelt begann jede Folge der 1. Serie von „Star Treck“ des Raumschiffes Enterprise mit Captain Kirk und dem 1. Offizier und Wissenschaftsoffizier Mr. Spock im Fernsehen. Jedesmal wenn wir ins Stadtzentrum fahren, kommen wir am Raumschiff, manche halten es für einen futuristischen Opernbau vorbei und dabei kommt uns immer die obige Einleitung in den Sinn. Ob man mit dem Bus oder mit dem Fahrrad vorbeifährt, egal zu welcher Tageszeit, dieses Objekt ist der absolute Blickfang und wohl nicht von dieser Welt.

Offiziell wird behauptet, dass es sich hierbei um ein Opernhaus handelt, was der Skipper jedoch anzweifelt und er ist mit seinen Zweifeln nicht allein. Um endlich Klarheit zu schaffen und der Sache ein für alle mal auf den Grund zu gehen, haben unsere Freunde Ewa und Anders mit uns einen „Rundflug“ mit Führung in einer Kleingruppe im Internet gebucht. Selten waren wir vor einer Besichtigung so an- und gespannt wie dieses Mal. Werden wir auf Aliens treffen? 

Die Reise dauert ca. 1 Stunde und kostet pro Person 10 Euro und ist wirklich gut investiertes Geld, wenn man an Architektur, Technik, Raumfahrt und Tarnvorrichtungen interessiert ist, die ein Raumschiff wie ein Opernhaus aussehen lässt. Selten ist eine Stunde so schnell verflogen wie dieses Mal, kein Wunder beim Beschleunigen mit Warp Antrieb.

Angeblich soll ein römischer Soldatenhelm den Architekten Santiago Calatrava zu dem Multimedia-Bauwerk inspiriert haben. Glauben wir aber nicht. Schon beim Betreten der Startrampe ergeben sich immer neue und aufregende Perspektiven. Das Flugobjekt wiegt mehrere hundert Tonnen und doch schwebt es schwerelos im Raum. Noch ist es mit Halteklammern am Boden fixiert, über einen mächtigen Arm ist es mit der Bodenstation verbunden und wird mit Energie versorgt. Macht das „Opernhaus“ von außen betrachtet schon sprachlos, so sind die Innenansichten überwältigend. Natürlich ist auch hier keine Wand, kein Flur und kein Raum gerade und rechtwinklig. Nicht zu beschreiben, muss man gesehen haben und mal auf sich wirken lassen. 

Filigrane Beton- und Metallkonstruktionen trotzen der Schwerkraft und sind doch spürbar in Bewegung, besonders wenn starker Wind weht. Man kann sich schnell verlaufen. 

Zusätzlich zu den großen Sälen befinden sich auf 13 Ebenen Werkstätten (Drei Bühnenbilder können gleichzeitig aufgebaut werden), Garderoben, Masken-, Proben- und Musikräume mit einer überwältigenden Akustik, natürlich auch Kantinen mit Replikatoren, offiziell Getränke- und Snack-Automaten, dazu Technikräume und dann plötzlich und überraschend Orte der absoluten Ruhe auf dem mit Palmen gesäumten Dachgarten.

Dazu Event-Räume, die für private Festlichkeiten angemietet werden können….eine Superlative nach der anderen, aber das ist ja zu erwarten bei einem Raumschiff der Galaxy-Klasse. Nach der Landung stehen wir ratlos draußen, denn uns schwirrt der Kopf von all den Eindrücken und der plötzlich wieder einsetzenden Schwerkraft, obwohl draußen alles ganz real aussieht. Wenn es nur eine Holodeck-Projektion ist, würde es Sinn ergeben. Der Skipper ist mehr denn je fest davon überzeugt, dass es sich um ein Raumschiff handelt. 

 

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