Pasta-Kur

Pasta-Kur in Imperia, der Stadt mit den zwei Gesichtern.

Als wir in den Hafen einlaufen, fragen wir uns, ob wir hier wohl richtig sind, überall liegen Multimillionen Euro Motoryachten und säumen die Zufahrt.

Hier müssen so einige Eigner „Rücken“ haben, vom vielen Geld Schleppen. Wie wir mittlerweile wissen, sind die Schiffe hier nur geparkt, die Mannschaften an Bord polieren und waschen die Boote den ganzen Tag und bereiten sie auf die Ankunft der Besitzer vor, eine uns fremde Welt. Das ist jedoch absolut nicht das Imperia, das wir dann kennenlernen. Die Stadt ist von den Besucherströmen (noch!?) weitestgehend verschont, um uns herum hören wir überwiegend italienische Stimmen. Natürlich gibt es hier Touristen aber nicht diese Mengen, wie noch nebenan in Monaco und das Beste ist, es gibt hier keinen Festmacher für Kreuzfahrtschiffe. Also Italien pur – manchmal ist das Straßenbild etwas schmuddelig und die Fassaden bröckelig, doch die Menschen sind liebenswert und haben immer Zeit für ein kleines Gespräch oder besser noch, sie nehmen sich die Zeit dafür einfach. Das Leben spielt sich am Strand oder auf den Straßen und Gassen ab und wir lassen uns gern auf das „Dolce far niente“ ein. (Das Wort gibt es in der deutschen Übersetzung natürlich nicht – sinngemäß bedeutet es „süßes Nichtstun“. ) Auf der Suche nach einem Waschsalon müssen wir laut Herrn Google die Altstadt absuchen, denn die vielen Gässchen mit steilen Treppen sind nur den Ureinwohnern bekannt.

Es gibt zwar etliche Aufzüge, die den Aufstieg in die Oberstadt erleichtern, schick in Glas gestaltet – leider gerade außer Betrieb – alle!! Rechts und links wird der Blick auf romantische Aussichten und die wirklich alten Gebäude gelenkt. Nicht aufgehübscht und scheinbar so alt, als habe Marco Polo hier zuletzt die Türen abgeschlossen. Hier oben findet man sie – diese kleinen Familienbetriebe, wo Papa sich um die Pizzen und Mama um die Pasta  kümmert, während die Tochter den Service übernimmt.

Wenn man solch eine Trattoria erst mal betreten hat, ist man hoffnungslos verloren, denn man kann den Genüssen einfach nicht widerstehen. Der Skipper hätte gewarnt sein müssen, sind doch zuvor einige stämmige Italiener aus dem Lokal gekommen, die auf dem Gehweg erst einmal ihre Gürtel lockern mussten. Spaghetti Vongole mit einer Traum – Weißweinsauce, wenn mehr Soße da gewesen wäre, hätte der Skipper noch ein Vollbad in der Soße genommen.  Eine Straße weiter, ein ebensolcher Familienbetrieb mit nur 4 Tischen bietet Pastagerichte mit frischen Steinpilzen und Trüffeln an.

Oh Bella Italia! Um hier sein Gewicht in etwa zu halten, hilft nur strengste Disziplin. Der Skipper ist dazu übergegangen sich nach einem solchen Genuss sofort etwas hinzulegen, schließlich hat er in Spanien den Workshop „Siesta = Spanish-Yoga“ absolviert, das hilft jetzt ungemein.

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