Neues aus Valencia

Mit Beginn des Septembers haben sich die Temperaturen auf ein für Germanen erträgliches Maß – so um die 30° Celsius zur Mittagszeit – eingependelt. Nachts ist es schön kühl, so dass wir wieder gut schlafen können. Viele Schiffe hier am Steg werden nun wieder bewohnt; erstaunlich viele Fahrtensegler haben ihre Schiffe wegen der hohen Temperaturen in den Monaten Juli und August verlassen und sind nach Hause oder sonst wohin gefahren. Im September sind sie zurück und freuen sich wie wir auf einen schönen Herbst. Manche bereiten sich auf ihre Fahrt ins Winterlager vor und einige wollen dazu ihre Boote bis auf die Kanaren überführen. 

Seit unserem Einlaufen in Valencia wird im Wetterdienst vor Gewittern und Starkregen gewarnt, so dass wir uns nicht entschließen können abzulegen. Unter diesen Wetterbedingungen wäre weder das Segeln noch das Ankern ein Genuss und überhaupt nicht stressfrei. Es regnet bislang hier nur selten, wenn aber, dann öffnen sich ganze Schleusen und die Sintflut bricht los. Wer einmal in ein heftiges Gewitter mit einem Boot geraten ist, wird unsere Vorsicht verstehen. Langeweile kommt auch so nicht auf, zu viel gibt es zu erkunden.

Große Auswahl

Mit dem Diebstahl oder dem Verdunstungsverlust unserer Fahrräder haben wir uns mittlerweile zähneknirschend abgefunden und planen Ersatzanschaffungen. Einige Modelle sind in die engere Auswahl gekommen. Wir werden nichts überstürzen sondern in aller Ruhe eine Auswahl treffen. 

 

 

Spiegeleiqualle

                          Die Hafeneinfahrt in die Marina ist nach Norden hin geöffnet. Beim letzten Starkwind aus nördlicher Richtung ist eine Spiegeleiqualle (nicht lachen, das Tier heißt tatsächlich so) in das Hafenbecken gespült worden und trieb morgens neben unserem Schiff. Diese Quallenart haben wir zuvor noch nie gesehen und freuen uns daher über die Sichtung, sie ist für Menschen ungefährlich, kann recht groß werden und lebt im Mittelmeer. (Wer Näheres wissen möchte, siehe in Enzyklopädien oder im Internet bei Wiki.) An einem gewittrigen Tag haben wir uns aufgemacht das Museu de les Ciències (Museum der Wissenschaft), das in einem der tollen Gebäude im Grüngürtel eingerichtet ist, zu besichtigen. Von der Erdfrühgeschichte und den Dinos bis hin zur Raumfahrt mit Modellen von Satelliten und Mars-Erkundungsfahrzeugen im Maßstab von 1 : 1 werden die Themen in separaten Pavillons auf drei Ebenen in der imposanten Halle präsentiert.

Kinder und junggebliebene Erwachsene finden viele Themen interaktiv aufbereitet. Quengelige Besucher können am Eingang in einem riesigen „Bällchenbad“ gefüllt mit Legos abgegeben werden. So grandios die Darstellung auch ist, für den Skipper ist das Museum als Gebäude an sich der Hit. Von außen betrachtet wirkt es schon zerbrechlich und filigran, von innen mit den sichtbaren Strukturen der Architektur ist es unbeschreiblich. Wir können einen Besuch nur empfehlen. Auf dem Weg zum Museum sind unsere Blicke wieder mal an der Muschel (Marinepark) hängen geblieben.

In schwindelerregender Höhe wird gerade akrobatische Arbeit geleistet, die „Dachdecker“ mit hochalpiner Ausrüstung im Klettergurt, Anstreicher und Fassadenreiniger im Hubsteiger mit Kärcher und Farbrolle. Auch die Gerüstbauer haben ganze Arbeit geleistet und die Muschel mit einem nach innen geneigten Gerüst eingerüstet, haben wir so noch nie gesehen. Alles echte Spezialisten, Hut ab und Respekt, für uns wäre so ein Arbeitsplatz nichts, da reicht der Mut gerade für das Entern der Mastspitze. 

2 Comments

    1. sy-columbia

      Hallo Henrik, dieses einzigartige Erlebnis ist uns noch sehr präsent. Allein beim Lesen unseres Blogs vom letzten Jahr wird uns jetzt noch mulmig. Doch wer ins Paradies will….

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