La Maddalena

– das traumhaft schöne Archipel bestehend aus sieben größeren und unzähligen Inselchen und Felsen liegt im Meer zwischen Korsika und Sardinien. Wir haben vor ca. 20 Jahren dort schon mal eine Schnupperrunde auf der Segelyacht unserer Freunde Brigitte und Ingolf machen können. Damit war dann auch die Sehnsucht geweckt, dort noch mal auf eigenem Kiel zu segeln. Die Inselgruppe hat zwischen den schroffen Felsen viele wunderschöne Buchten mit kleinen Sandstränden und kristallklarem Wasser, die nur mit einem Boot zu erreichen sind.

Da der Segelsport im Laufe der vergangenen Jahre immer populärer geworden ist, zieht es in den Monaten Juli und August ganze Armadas von Motor- und Segelyachten jeglicher Größe hierhin. Die Yachten aus der nahen Costa Smeralda im Norden Sardiniens, Tummelplatz der Megayachten, bringt das Naturschutzgebiet fast zum Kollabieren. In einigen besonders beliebten Buchten kann man wie Jesus übers Wasser laufen. Da steht für einige Yachten wohl eher das Gesehen-Werden als die Schönheit der Natur im Vordergrund. So ganz idyllisch wie damals ist es heute also nicht mehr. – Die Italienische Nationalparkbehörde versucht durch Befahrensverbote gewisser Bereiche und durch ein „Eintrittsgeld“ für den Aufenthalt das Fähnlein für den Naturschutz hochzuhalten. (Info für die segelnden Leser: gestaffelt nach Schiffslänge und Aufenthaltsdauer haben wir 57,60€ für 7 Tage bezahlt – abends vorher online gebucht über www.lamaddalenapark.it) Wir haben unsere Traumbucht gefunden, zu flach für tiefergehende Yachten, mit nur wenigen kleinen Sandflecken, in denen der Anker Halt finden kann. Das Abschnorcheln des Ankergeschirrs und die Ankerwache sind dabei Pflicht. Wir sind voll auf unsere Kosten gekommen – schöner geht nicht.

Ankerplatz Insel Budelli

Doch wie immer hängt auch hier alles vom Wind ab. Wenn der Löwe im Golf von Lyon dicke Backen macht – dann pfeift es durch die Inseln mächtig durch, verstecken oder abhauen, je nach Lage der Bucht heißt es dann. Da unsere Lizenz ohnehin nach einer Woche abgelaufen ist und die Zahl der Yachten stetig zunimmt, machen wir uns wegen des vorhergesagten Mistrals auf in den Nordosten Sardiniens. Der Törn führt entlang der Costa Smeralda, blaugrünes Wasser, schöne Landschaft, Porto Cervo, Porto Rotondo – ansprechende Feriendomizile für zahlungskräftiges Klientel, hier kostet schon das Liegen an der Boje 75€ !! für 12 Stunden. Nix für uns.

In der weitläufigen Bucht Golf di Olbia lassen wir unseren Anker schließlich fallen.

Columbia mit Ankerlicht

Da bald wieder Starkwind mit 35 kn Böen angekündigt sind und wir mal wieder Boden unter den Füßen fühlen wollen verlegen wir uns nach Olbia und finden spontan Platz an der Stadtpier – ohne Service für 16€ je 2 Nächte. hier genießen wir das Stadtleben, gehen lecker Essen, ergänzen im Supermarkt mit Aircondition gaaanz langsam unsere Vorräte. Mit fast 40 Grad brennt die Luft. Nacht streifen uns Mistral und Gewitter, sicher am Steg schläft es sich trotzdem ganz entspannt. Kaum haben sich die Turbulenzen gelegt, sind wir auch schon wieder unterwegs. In der Cala Brandinchi liegen wir mit einer übersichtlichen Zahl anderer Yachten und schon wieder bläst es aus West. Das Los des Mittelmeerseglers ist entweder zuviel oder kein Wind, aber das ist wohl Jammern auf hohem Niveau. Das Wasser ist blau, die Sonne lacht und wir haben Zeit satt.

Die nutzen wir im nächsten Hafen La Caletta. Schnell ist der Autovermieter ausgegoogelt und wir machen uns auf ins Hinterland – der Online Reiseführer Sardinien verspricht viele Kurven um die Dolomiti Sardi zu erkunden – ein absoluter Geheimtipp für Biker und Kurvenliebhaber.

Der Skipper hat leuchtende Augen und Ewa auf der Rückbank ein flaues Gefühl im Magen. Korsika hat uns schon begeistert – jetzt gibts noch mehr Bilder mit Bergen, garniert mit einer Galerie von „Verkehrsschildern besonderer Güte“. Verkehrsschilder scheinen hier alle als Sieb zu enden. Die Fahrt ist wieder mal ein Highlight. Jetzt tauchen wir erst mal wieder ab und machen für euch neue Buchtenbilder.

One Comment

  1. Marlies Winter

    Liebe Rosita,
    aus dem warmen Büro sende ich Dir ganz viele Grüße. Die Bilder sowie die Reisebeschreibungen sind einfach toll.
    Ich wünsche weiterhin eine gute Zeit und bleibt gesund.

    Liebe Grüße
    Marlies

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