Herbstalltag

Hinweis: Der Fotobereich (siehe Bilderbuch) ist überarbeitet, klickt euch mal rein!!

An Bord ist wieder der normale Alltag eingezogen. Die Enkelkinder fehlen uns, morgens ist es so verdächtig ruhig, wo doch vor einer Woche schon vor dem Frühstück oft herzhaft gelacht wurde. Das Kinderlachen fehlt uns sehr. Wir hatten eine ganz tolle Zeit zusammen, die leider viel zu schnell vorbei war. Obwohl wir immer bemüht sind, Szenen des Alltags in Valencia einzufangen, die vom gewohnten in Deutschland abweichen, haben wir vieles gar nicht gesehen und sind erst durch die Kids darauf aufmerksam geworden. So liefern wir heute noch einige, teils lustige, teils auch „freche“ Bilder nach. 

Donnerstags sind wir gerne in unserem Viertel „El Cabanyal“ unterwegs, dann findet der Straßenmarkt statt und ein Besuch in der Markthalle lohnt sich immer.

Vermutlich können sich nur wenige Einwohner über zu viel Geld beschweren, ganz allgemein muss der Euro wohl zweimal umgedreht werden, bevor man diesen ausgibt. Es sind ganze Familien mit Oma und Opa auf dem Straßenmarkt unterwegs, um sich einzukleiden. Das Hauptangebot an Wäsche und Mode für Sie und Ihn liegt preislich zwischen einem und zehn Euro. Alles wird ausgiebig geprüft und direkt vor Ort anprobiert. Bei Schuhen ist es idR kein Problem, dass keine Umkleidekabinen vorhanden sind. Beim Anprobieren von Oberbekleidung macht das auch nichts, bei allen anderen Utensilien wird eben geschätzt und improvisiert, notfalls zieht man sich hinter einer hochgehaltenen Decke um. Dass die Schuhe aus Kunstleder sind und die Jacke an den Nähten gleich nach dem Kauf nachgenäht werden muss, wird notgedrungen in Kauf genommen. Spanierinnen sind im allgemeinen deutlich kleiner, fast schon zierlich im Vergleich zu den Nordeuropäerinnen, doch auch hier gibt es Ausnahmen. An Verkaufsständen für Leggins gehen die Größen von S bis hin zu XXXL.

Wer etwas stabiler ist, muss jedoch nicht verzichten, hier wird die Größe „Pirata“ empfohlen, diese Größe war uns bislang unbekannt. Wer einmal eine gut ausgefüllte Pirata-Leggins vor sich her gehen sieht, weiß, was Schmerzen in den Augen sind. Bildmaterial steht leider nicht zur Verfügung. Eigentlich ein ideales Produkt für den Verpackungskünstler Christo, denn es gibt nichts, was nicht in diese Hose passt oder wo man diese nicht drüberziehen könnte. Schließlich findet sich auch eine brillante Auswahl an den Glitzer- und Glamourständen für Schmuck und Deko. Daneben haben wir das so ganz andere Angebot eines Händlers für Kunstgewerbe entdeckt, der mit frischen Ideen auftrumpft. 

 

Fahrräder ohne elektrischen Rückenwind

Seit letzter Woche sind wir wieder auf Fahrrädern unterwegs, diesmal jedoch ohne elektrischen Rückenwind, aber dafür mit einem heavy duty Schloss mit 6 mm starken, gehärteten Kettengliedern vom hiesigen Chinesen. Auch dieses Schloss hat natürlich keine Chance gegen eine Akkuflex, aber die hat ja auch nicht jeder Gelegenheitsdieb in der Tasche. Was macht ihr sonst so den ganzen Tag? Wir können nur antworten, alles was ihr auch macht. Aufräumen und saugen geht schneller als zuhause, denn unser Teppich hat die gewaltigen Maße von 0,6 x 1,4m. Und la Cucaracha? Es ist bei dem geschilderten Fall geblieben – zum Glück keine neuen Sichtungen oder Bissspuren an Bord. Zur Zeit sind wir wieder auf der Suche nach dem elektrischen Strom, der plötzlich nicht mehr beim Bugstrahler ankommt. Oder ist dieser schon wieder zugewachsen und durch Seepocken blockiert, war die erste Vermutung, die der Skipper umgehend im Neopren vor Ort geprüft hat. (Schnuckelige Wassertemperaturen sind seit letzter Woche Fehlanzeige.)

Die Skipperin hat in den entlegensten Winkeln des Schiffes, die für den Skipper unerreichbar sind, die Schaltungen kontrolliert und eine defekte Schmelzsicherung entdeckt. Wir hoffen, ohne auf Fachkräfte zurückgreifen zu müssen, das Problem selbst lösen zu können.

Fachkräfte beim Entwirren von Kabelsgeschlönz

One Comment

  1. Sinja

    Es ist schön zu lesen, dass es ein tolles Erlebnis ist auch mal mit den Kinderaugen die Welt zu entdecken. Gerade der „Bleistift“ ist wirklich eine super Idee! Wäre bei uns vermutlich unmöglich, da er nicht irgendeiner Norm entspricht. Die Spanier scheinen nach euren Darstellungen grundsätzlich ein sehr entspanntes Volk zu sein. Da kann sich hier der ein oder andere gerne mal ne Scheibe abschneiden. Ich wünsche Euch viel Glück, dass die Langfinger diesmal Respekt vor eurem neuen Schloss haben. Und auch im Zeitalter der Motoren könnten es diese analogen Fortbewegungsmittel in die Rubrik „ das tut‘s“ schaffen! Ach ja zu eurer Frage, was wir so machen? Na ja Laub harken, aber da könnt ihr ja jetzt nicht mehr mitreden😂! Dicken Gruß aus der Heimat!

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