Auf ins Museum

Auch Cascais hat ab und zu graue Tage, dann hängen Regenwolken bis aufs Meer und der Horizont verschwimmt, dabei ist es mit 17° fast schwül. Solch ein Tag ist genau richtig für’s Museum. Seit Ende November ist im Museu de Arte popular die Ausstellung des holländischen Künstlers M. C. Escher zu betrachten. Da müssen wir hin!

Trifft nicht ganz so den Geschmack des Skippers, aber mit der Aussicht anschließend alte Eletricos im Museu Carris (Museum der öffentlichen Verkehrsmittel Lissabons) hautnah zu betrachten, hat er sich breit schlagen lassen und begleitet seine Frau. Erst im Zug stellen wir fest, dass heute Mariä Empfängnis ist, der Tag wird in Portugal als gesetzlicher Feiertag begangen. Das bedeutet zuerst, dass die Straßen angenehm leer sind, die Schlangen vor Museen und Restaurants entsprechend lang, denn Familien mit Kind und Kegel machen einen Ausflug. Der Gentleman genießt, zahlt und schweigt, Massenveranstaltungen hören nicht zu den TopTen des Skippers. Die Escher-Ausstellung ist außerordentlich bemerkenswert aber schon speziell und für die breite Masse uninteressant. Design und handwerkliche Ausführung in Perfektion – unser lieber Webmaster wird dies vermutlich neidvoll bestätigen. Nach soviel Kultur haben wir noch Lust auf einen Weihnachtsmarktbesuch, zumal die Sonne wieder scheint.  Da dieser in einem hochgelegenen Stadtteil der Altstadt liegt, fahren wir mit einer historischen Standseilbahn (ascensor) hoch. Gefühlte 20 % Steigungswinkel sind schon beachtlich und wir bestaunen die nostalgische Uraltblechbüchse, die aus der gleichen Zeit wie die Eletricos stammt.

Allein am historischen Führerstand kann sich der Skipper nicht sattsehen.

Auf der vergeblichen Suche nach einer Würstchenbude tröstet sich der Skipper am Ginja-Stand, traditioneller Kirschlikör auf Gin-Basis.

Als er plötzlich seine Frau mit Vogel sieht, ist wohl Zeit den Heimweg anzutreten. (Der Besuch des Straßenbahnmuseums wird verschoben.)

One Comment

  1. Henrik

    Oh ja, Escher war ein genialer Berufskollege mit einer sehr speziellen Begabung. Seht euch die Metamorphosen mal bei Tageslicht an – unglaublich exakte und detaillierte Arbeiten. Alles manuell umgesetzt. Rechner gab es zu dieser Zeit noch nicht. Seine bekanntesten Grafiken werden leider seit Jahren tausendfach multipliziert und fristen ihr Dasein in Form eines Puzzles oder einer bedruckten Kaffeetasse. Ein Schicksal, das er sich mit Miró und Picasso teilen muss (siehe auch Baumarkt- oder Wartezimmerkunst).

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