Zwischendurch oder Oh, du fröhliche…

Wir haben in diesem Jahr unsere Binnenfahrt zu Ende gebracht: von Port Saint Louis nach Travemünde sind wir auf über 2000 km Kanälen und Flüssen geschippert mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 8-10km/h (binnen wird in km und nicht in nautischen Meilen gemessen) – dazwischen eine Zwangspause im Jahr 2022 in Macon wegen !Wassermangel in den Kanälen!! Dabei haben wir unglaubliche 295! Schleusen jeglicher Qualität bezwungen, manche stammen aus dem vorletzten Jahrhundert und andere sind mit Hightechausstattung für riesige Frachtschiffe gebaut worden. Außergewöhnlich und mit Kribbeln im Bauch erleben wir diverse Tunneldurchfahrten – verrückt mit dem Boot quasi unter die Erde zu tauchen. Frankreich, Belgien, Niederlande und Deutschland werden Slow-Motion auf dem Wasser durchquert. Die Tour wird uns unvergesslich in Erinnerung bleiben. Was wir alles erlebt und gesehen haben! Im Rückblick können wir es kaum glauben. Seit Ende August liegt Columbia nun wieder in Travemünde, in unserem alten Heimathafen und wartet auf die neue Saison auf der Ostsee.

Ein letztes Bad
Herbst-Nebel – Time to go

Seit Anfang Dezember steht sie hoch und trocken in der Halle. Den zerstörerischen Novembersturm hat sie unbeschadet überstanden, die günstige Lage der Marina in der Trave ist unser Glück. Wäre wohl auch ’ne Katastrophe gewesen, da kommst du nach 6 Jahren zurück, hast die Biscaya und diverse Stürme überstanden und dann sinkt dein Boot im Heimathafen, puh noch mal gut gegangen! Nun steht ein Pflege und Refit-Programm an, die Tour durch enge Schleusen und flache Kanäle hat ihre Spuren hinterlassen. Wir sind ins Wohnmobil, unserem Winterdomizil, umgezogen. Auf der Flucht vor der Himmelsfarbe grau haben wir bei schönstem Wetter die deutschen Alpen und Norditalien bereist.

Im Piemont, und der Toskana, in Umbrien und San Marino lassen wir uns von der italienischen Küche verwöhnen. Zeitweise ist der Skipper regelrecht auf Diät: Pasta-Diät.

Radtour in der Maremma

Unsere Landpartie findet ihren krönenden Wendepunkt in Rom, inzwischen ein bisschen unsere Wahlheimat. Mit den zahlreichen Lokalkenntnissen aus zwei Überwinterungen fühlen wir uns fast wie zu Hause. Beim Besuch des Yachthafens in Lido di Ostia kommt das Gefühl auf, nie weg gewesen zu sein.

Im Advent Weihnachtsbaum und Krippe auf dem Petersplatz zu sehen, durch enge Gasse und glänzende Einkaufsmeilen zu streifen, sind immer eine Reise wert.

Die Weihnachtstanne der Stadt Rom
Auf dem Petersplatz: Weihnachtsbaum in schrillen Farben neben antiker Krippe

Da in den Alpen vorübergehend der Winter eingekehrt war und glatte Straßen die Route über den Brenner in Frage stellte, sind wir entlang der Riviera und quer durch Frankreich Richtung Norden gefahren. Nun sind wir wieder in Deutschland, um Weihnachten mit der Familie zu feiern. Danach geht’s auf jeden Fall wieder zurück in den Süden. Für so viel Flüssigschnee fehlt uns die Ausrüstung (das Offshore-Ölzeug ist auf Columbia verstaut) und das Durchhaltevermögen.

Wir wünschen euch allen ein entspanntes Weihnachtsfest und ein geniales Neues Jahr!

Bleibt gesund!

3 Comments

  1. aaaa

    hallo ihr beiden
    hannelore war bei uns immer für die schreibarbeiten zuständig.(angeblich wegen
    meiner sauklaue);.aber jetzt bleibt es mir überlassen;euch für all die wundervollen
    reiseblogs zu danken-
    wir haben sie immer mit grosser begeisterung gelesen,weil sie so gekonnt und
    locker geschrieben waren,im gegensatz zu manch anderen blogs.
    jetzt beginnt die zeit der noorlandstouren,aus eigener erfahrung weiss ich,es ist
    zwar nicht ganz so warm wie im süden doch der norden ist wunderbar
    euch immer hwuk,bleibt gesund euer mitsegler heinz

    1. sy-columbia

      Lieber Heinz, wir haben Hannelore und dich stets als treue Leser geschätzt. Nun freuen uns sehr, dich im Kreis der aktiven Kommentatoren zu begrüßen und sind schon gespannt, was unser „Mitsegler“ demnächst so vom Stapel lassen wird. Du musst dich nur noch ein paar Wochen gedulden, bis wir Columbia aus dem Winterschlaf holen. Doch dann geht’s los…Bis dahin ganz liebe Grüße

  2. Henrik

    Ich werd’ verrückt, mein alter Vater steigt mit 85 noch ins „Blogger-Business“ ein. Dass ich das noch erleben darf, herrlich! 👍Euch beiden Wohnmobil-Skippern eine gute Weiterreise! 😊

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