Nach einigen Tagen bei wirklich heißen Temperaturen hat uns der Kran heute morgen wieder ins Wasser gesetzt. Die Operation ist gelungen, denn Columbia schwimmt wieder. Nachdem wir das Schiff gründlich gewaschen und durchgelüftet haben, hat sich so langsam das Wohlgefühl wieder eingestellt. Auch die Bilge ist nun wieder so wie sie sein soll, trocken wie die Wüste Gobi mit Wollmäusen und Staubteufeln und einem kleinen Feuchtgebiet an der Stopfbuchse. Das Schiff hat auf einem Ascheplatz gestanden, jeder Windstoß hat Columbia mit grauem Staub eingepudert. Zuletzt knirschte es sogar zwischen den Zähnen. Schmutz und Staub sind durch jede noch so kleine Ritze gedrungen. Wir wollen uns wirklich nicht beschweren, aber jetzt ist es genug.
Da auch die „Meerwasserkühlung“ ausgefallen ist, hat das Schiff die gespeicherte Sonnenwärme nicht an das Wasser abgeben können, dadurch war es im Boot lähmend warm. An erholsamen Schlaf war nicht zu denken, man lag im eigenen Saft und zog so langsam gar. In der Ostsee haben wir uns manchmal geärgert, wenn es im Schiff durch erbärmlich niedrige Wassertemperaturen kälter war als draußen. Hier ist es genau andersherum. Die Wärmeableitung macht die heiße Umgebungstemperatur im Schiff absolut erträglich.
Mit Schraubermeister Frank haben wir einen Glücksgriff getan. Wir können ihn nur weiterempfehlen. Er arbeitet als selbständiger Mechaniker auf der Werft, mit Schwerpunkt Metall, Pumpen, Motoren, Dichtungen. Was er macht hat Hand und Fuß, Sinn und Verstand, der von ihm geforderte Lohn ist absolut akzeptabel. Als wir nach einigen Proberunden im Hafenbecken wieder fest an unserem Platz lagen, ist er noch einmal vorbeigekommen und hat sein Werk auf Temperatur und Dichtheit überprüft. Dazu hat er den Skipper eingewiesen, wie die Dichtung nachzustellen ist. So nebenbei hat er noch die Leerlaufdrehzahl des Motors neu justiert und ein paar echte Praxistipps in Sachen Maschinentechnik zum Besten gegeben, die man in keinem Fachkurs lernt. Ein echt netter und angenehmer Mensch mit wirklicher Kenne.
Columbias Antrieb ist wie neu und einer entspannten Weiterreise steht nichts im Wege, wenn….Für die kommenden 10 Tage ist teils starker Ostwind vorhergesagt, wir werden es uns hier gemütlich machen, das Strandleben genießen und uns erholen.
Hinweis: Schaut mal bei „Das tut’s“ und bei „Essen und Trinken“ rein, dort haben wir aktuelle Ergänzungen eingestellt.
Einfach prima, dass ihr so einen genialen Schraubermeister Frank gefunden habt. Erstaunlich ist eure Beschreibung in „Das tut’s“, ich dachte bei Endoskop immer an den humanmedizinischen Bereich, aber da zeigt ihr uns, dass die Endoskopie in der „Schiffsmedizin“ auch total hilfreich Einzug gehalten hat!
Mit eurem Staub in jeder Ritze kann ich sooo mitfühlen. Wir hatten viele Wochen in unserem Bad Baustelle mit paar Fliesen abklopfen und bohren und Wasserleitung reparieren… und in den angrenzenden Zimmern auf allem diese dünne Baustaubschicht. Wie machen das eigentlich die Beduinen mit dem Wüstensand?! Könnten wir da bissle Staubunempfindlichkeit abgucken?!
Genug von Staub und Sand – ihr seid wieder im Wasser – und so funktioniert die Wasserkühlung hoffentlich gut für eine angenehme Nachtruhe! Schmoren im eigenen Saft ist vorbei, das überlasst ihr nun gern der Tajine!! Erholt euch gut!!
Renate&Andy
Da habt ihr aber ein paar aufregende Tage hinter euch
und das Strandleben verdient . Wir wünschen euch eine gute Weiterreise
mit guten Winden und Wasser unter dem Schiff
Liebe Grüße
Mechtild und Walter