Hier werde wir euch von unseren Begegnungen und Erlebnissen in fremden Ländern berichten. Seid genauso gespannt wie wir!
Lido di Ostia (September 2019 – Mai 2020)
Dort ist seit September 2019 unser „Heimathafen“ Porto di Roma“. Die Corona-Krise hat Italien von März bis Mai in den Lockdown versetzt. Eine Stadt mit 200 000 Einwohnern, die als Stadtteil von Rom gilt, ist im Dornröschenschlaf und wartet auf das Erwecken.
Club de Profesores in Valencia (Juli 2019)
(Auszug aus: www.valenciafuerdeutsche.com) „Club de Profesores (findet heute wieder statt! Um 19:30 Uhr ist jeder eingeladen und herzlich willkommen vorbeizuschauen!)
Was genau der Club de Profesores ist, erfahrt ihr in unserem Leserbeitrag unter dem Motto „Sprachen, Schach, Musik und Vorträge: Wir lieben es zu lernen! Beim Club de Profesores findet man verschiedene Tische vor, auf denen kleine Fähnchen bereits anzeigen, welche Modalität (Gehirnfutter) angeboten wird. Am besten ist unser Englisch-Tisch besucht. Es gibt Tische für Spanisch, Italienisch, Valencianisch, Französisch, Schach, Musiklehre und sogar einen Tisch, an dem man sich über Pflanzen (Terrasse, Garten, Urban Gardening, Plagen..) weiterbilden kann. In 60 Minuten wird eine Kombination aus Austausch und Unterricht kreiert. Die „Profesores“ bereiten immer eine Mini-Unterrichtseinheit vor und wir gehen auf individuelle Fragen ein. Natürlich kommt auch die „Kommunikation“ in lustiger Runde bei einem Glas Wein oder einer Tasse Tee nie zu kurz. Und, anders als bei einem Kurs ist man völlig ungebunden. Das heißt, man kann immer neu dazustoßen und „Tisch-Hopping“ ist sogar gewollt. Wie Tisch-Hopping? Stell dir vor, du sitzt meistens bei Sara am Spanisch-Tisch, um deinem Spanisch einen letzten Schliff zu geben. Heute ist dir aber nach Französisch… Ja, bitte! An jedem Tisch wartet ein Stuhl auf dich!“
Unsere Freunde Ewa und Anders haben uns auf diese Einrichtung aufmerksam gemacht und an einem Mittwoch mal dorthin mitgenommen. Profesores hört sich vielleicht etwas hochtrabend an, doch muss man dazu wissen, dass in Spanien Profesores das Wort für die Lehrer ist. Eine ganz tolle Einrichtung. Man freute sich sichtlich, dass wir zwei als zusätzliche Gesprächspartner zur Verfügung stehen um deutsch zu sprechen oder Fragen stellen zu können. Kontaktschwierigkeiten gab es überhaupt nicht. Kaum hatten wir am Tisch mit dem deutschen Fähnchen Platz genommen, kamen Interessierte schnell hinzu und ehe man sich versah, war man in Gespräche vertieft. Es ging hierbei überhaupt nicht um Vokabeln und Grammatik, sondern um ganz praktische Fragen und Themen des Alltags. Die überwiegend jungen SpanierInnen erzählten gern über die Gewohnheiten und Tücken des Lebens in Spanien oder speziell in Valencia: Jobs und Einkünfte, Wohnsituationen, Sozialversicherung, Bildungswesen, Familienthemen…. Manche hatten mal deutsch gelernt und freuten sich mal wieder deutsch zu sprechen. Andere hatten ganz konkrete Fragen zur deutschen Arbeitswelt, da sie beabsichtigten in Deutschland Arbeit zu suchen. Erstaunlich viele hatten diese Erfahrung bereits hinter sich und sind nach Spanien zurückgekehrt. Die Gründe reichten von Heimweh bis zur Winterdepression. Auch für uns waren diese Meetings sehr lehrreich, wir bekamen Einblicke in die Lebensweise der Spanier aus erster Hand und lernten viel über die gesellschaftlichen Zusammenhänge in Spanien. Die sieben Profesores, sympathische junge deutsche und spanische Frauen (als Dolmetscher oder Sprachlehrer tätig) begleiten diese Gespräche ehrenamtlich. Wir haben diese Mittwochabende genossen, wir haben viel zusammen gelacht. Der eine oder andere Tisch wurde sogar wegen der ausgelassenen Stimmung angemahnt. Zusätzlich sorgte das Lokal dafür, dass dies keine trockenen Veranstaltungen wurden, leckere Mini-Pizzen mit einem Gläschen Wein oder Bier stillten den kleinen Hunger.
Nautikhandel in Baiona (14.Oktober 2017)
Zur Vorgeschichte: Als wir das Cap Finstere rundeten, setzte – wie im Blogbeitrag beschrieben – plötzlich der Motor aus. Ursache waren verstopfte Filter. Den Skipper sorgte sich, ob er für die nahe Zukunft ausreichend Ersatzfilter an Bord hat.
Hier im Yachthafen von Baiona ist ein Yachtzubehörladen in einem Container neben dem Marinabüro angesiedelt.
Beim Blick ins „Schaufenster“ springt dem Skipper sofort ein Karton mit Vetus-Aufdruck ins Auge. Also begibt sich er hoffnungsvoll in den Laden, um ausreichend Ersatz zu kaufen. Die benötigten Filterpatronen sind jedoch nicht vorrätig und den skeptischen Blicken des jungen Verkäufers nach zu urteilen, auch nicht bekannt. Der sich dann anschließende Bestellvorgang entwickelt sich zu einer oskarreifen Vorstellung. Der junge spanische Verkäufer spricht nur spanisch – der Skipper deutsch, englisch und 4 Wörter spanisch. Mit Händen und Füssen, jeder Menge Handskizzen, unterbrochen von schallendem Gelächter und einigen Telefonaten zwischen Verkäufer und seinem Großhändler werden 3 unterschiedliche Filterpatronen für einen hier in Spanien exotischen niederländischen Vetus-Diesel bestellt. Jede Wette, dass das nicht klappt. Schließlich zeigt der junge Recke auf seine Uhr und gibt dem Skipper zu verstehen, dass er um 16.30 Uhr wiederkommen solle. Der Skipper selbst steht zwar kurz vor einer Bauchmuskelzerrung durch das viele Lachen und hat aber nur wenig Hoffnung, dass die benötigten Teile beschafft werden können. Um so größer ist die Überraschung, als um 16.30 Uhr alle Filter in Originalverpackung auf dem Verkaufstresen stehen und zu Preisen, die auch in Deutschland dafür zu bezahlen sind. Der Skipper wird mit Handschlag und Schulterklopfen verabschiedet.
So kann man sich irren, der äußere Schein sagt nichts über die Qualität. Wir können den Nautikhandel nur empfehlen.
Das kleine Hafenstädtchen Sada in Galizien (27. September 2017)
Sada ist eine liebenswerte Kleinstadt mit ca. 15.000 Einwohnern – tolle Lage in einer Bucht des Atlantiks mit Sandstränden und einsamen Badebuchten. Die Temperaturen sind ganzjährig angenehm.
Je länger wir hier im Hafen liegen, desto mehr wächst uns die spanische Lebensart mit ihrem ganz speziellen Flair ans Herz. Um den Hafen herum pulst vom Tourismus unverfälscht das pralle spanische Leben. Die Hafenpromenade ist Flaniermeile und Joggingstrecke für jung und alt zugleich. Der neben dem Hafen liegende Strand lockt Sonnenhungrige und junge Familien mit ihren Kindern an. Da wird gespielt, was das Zeug hält, Krebse gefangen und Sandburgen gebaut, Strandleben eben. An deutschen Stränden natürlich streng verboten. Weit und breit kein Eintrittsgeldautomat für den Strand oder die an der deutschen Ostsee allgegenwärtige erbärmliche Kurtaxenabgabe, die uns so nebenbei bemerkt in Travemünde jährlich 150 Euro gekostet hat.
Sobald man das Hafengelände verlässt, steht man staunend auf der „Hauptstraße“ des Ortes. So wie wir es noch nie gesehen haben, hat hier jeder seine eigene Fahrbahn, getrennt für Fußgänger, Radfahrer und den PKW Verkehr. Jedesmal wenn wir hier unterwegs sind schauen wir uns ungläubig um und können es nicht glauben, wie stressfrei die Menschen hier unterwegs sind.
Neben dem Strand liegt ein öffentlicher Park, in dem man Fitnessgeräte aufgestellt hat, die in jede deutsche Muckibude passen würden, nur dass hier die Benutzung kostenlos ist. Das Angebot wird, wie wir zu allen Tageszeiten beobachten konnten, gerne und vielfältig von jung und alt genutzt. Vormittags findet man überwiegend Senioren an den Geräten. Da wird schon mal der Gehstock abgelegt und einige knackige Schulter- und Trizepszübungen absolviert, bevor man noch einige Minuten auf den Stepper läuft. Alle Achtung!! Die Geräte sind in einem guten und gepflegtem Zustand.
Auf einem Parkplatzgelände ist eine „Stromtankstelle“ errichtet worden, die ihren Strom aus Photovoltaikplatten selbst erzeugt.
Fischer Benny A. aus Gotland (5. September 2017)
Eines nachts bekommen wir ein neuen Stegnachbarn. Wir schauen zweimal hin, entspricht das Boot doch nicht den klassischen Marinabesuchern. Einige Tage später erfahren wir mehr. Unser Stegnachbar klopft und schenkt uns frisch gekochte Krebsscheren. Wir sind überrascht, eine solche Delikatesse zu bekommen. Die Größe ist beindruckend, hier gleich vor der „Haustür“ gefangen. Der Stegnachbar stellt sich als Benny A., Fischer aus Vesterhavet Gotland (Schweden) vor. Er ist zusammen mit einem Berufskollegen aus Spanien nach Torrevejo (Spanien) unterwegs. Das Fischerboot hat Benny an den spanischen Kollegen verkauft und überführt es mit ihm in die spanische Heimat. Der Fischer Benny erzählt uns von seiner teilweise recht abenteuerlichen Überführungsfahrt; in englischer Sprache versuchen er als Schwede und sein Kollege als Spanier die Regeln der küstenfernen Seefahrt sich gegenseitig zu erklären. So nebenbei bekommen wir noch einen Schnellkurs im Garnelenfischen. Innerhalb von einer halben Stunden hat er bäuchlings auf dem Steg liegend per Hand eine kleine Mahlzeit für zwei gefangen. (Kleiner Tipp vom Profi: Garnelen sind schrecklich neugierig.) Wir werden morgen ausprobieren, ob wir auch so geschickt sind. Unsere Wege trennen sich heute Abend, Benny will um 23 Uhr Richtung Spanien aufbrechen.
Kühlung von Lebensmitteln (13. August 2017)
Während wir im Hafen von Delfzijl auf das bestellte Motorersatzteil warten, bleibt genug Zeit das eine oder andere Schiff in Augenschein zu nehmen. Dabei fällt uns ein kleines niederländisches Plattbodenschiff auf. Ein wahres Kleinod, welches liebevoll von seinem Skipper gepflegt und gehegt wird. Dieses Schiff verfügt über keinen Kühlschrank doch fand der Skipper eine geeignete Stelle zum Lagern seiner Biervorräte, die erst auf dem zweiten Blick ins Auge sticht. Sicher am Mastfuß gelagert, durch Fahrtwind oder Regen gekühlt, mit zwei hübsch lackierten Metallbändern gesichert, lagert dort ein kleines Bierfass. So lassen sich auch größere Gebinde sicher gekühlt transportieren, perfekt angepasst an das Deckslayout und die Linienführung der Yacht. Entgegen der doch etwas rustikalen Art der von uns im Blockeintrag Cuxhaven beschriebenen nordisches Seilkühlung, sieht man hier Design und Funktion in perfekter Harmonie. Selbst das Auge des Ästheten findet hier keine Kritikpunkte.